sagt Elke Kasper. Als sie durch ihren Rheumatologen vom RheumaPreis erfuhr, hat die 33-Jährige deshalb gleich beschlossen, mitzumachen und sich zu bewerben. Und ihre Geschichte macht wirklich Mut, denn sie hat ein echtes Happy End.
Dabei hatte alles mit großen Problemen begonnen: Elke Kasper schloss gerade ihre Ausbildung zur Orgel- und Harmoniumbauerin erfolgreich ab und war mit großer Energie und Freude in das Arbeitsleben gestartet. Kurz darauf traten plötzlich Schmerzen in Rücken, Schulter- und Kniegelenken auf, die sich bald massiv verstärkten. „Der Beruf des Orgelbauers verlangt Fingerspitzengefühl ebenso wie Kraft und gute Beweglichkeit. Aufgrund der Schmerzen konnte ich die Anforderungen nicht mehr erfüllen“, sagt Elke Kasper. Schweren Herzens musste sich die junge Orgelbauerin von ihrem Traumjob verabschieden. Als dann die Diagnose „Morbus Bechterew“ gestellt wurde, eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, war an eine Rückkehr in diesen Beruf zunächst nicht mehr zu denken.
Elke Kasper ließ sich jedoch nicht entmutigen und suchte nach geeigneten Alternativen. Sie holte das Fachabitur nach und begann anschließend eine Umschulung zur Hörgeräteakustikerin. „Dieses Berufsbild kommt den körperlichen Einschränkungen sehr entgegen und es hat – für mich sehr wichtig – einen handwerklichen Aspekt“, erklärt die Passauerin. Parallel dazu brachte eine Umstellung der Therapie endlich einen deutlichen Rückgang ihrer Schmerzen und Beschwerden. „Ab da ging es aufwärts“, berichtet sie.
Zum Ende ihrer Umschulung erfuhr die Passauerin, dass ihr alter Arbeitgeber eine/n Orgelbauer/in sucht. Elke Kasper überlegte nicht lange: „Mich hat dieser fantastische Beruf nie wirklich losgelassen und so suchte ich das Gespräch mit meinem ehemaligen Chef.“ Gemeinsam entwickelten sie eine Strategie, die es ihr möglich machte, wieder als Orgelbauerin tätig zu sein. „Dafür bin ich noch heute dankbar“, sagt Frau Kasper. Für sie wurde die Stelle neu konzipiert und die Struktur im Unternehmen umgestaltet. Sie übernahm aus allen Bereichen jene „Kleinarbeiten“, die im Orgelbau zahlreich vorkommen und handwerkliches Geschick erfordern. „Schwere körperliche Arbeit und Außendienst in kalten, feuchten Kirchen sind nun passé“, berichtet Elke Kasper. Ihre Kollegen unterstützen sie, wenn doch einmal etwas Schweres angehoben werden muss, auch ein Bürostuhl wurde eigens für sie angeschafft. „Rundherum ein für meine Bedürfnisse idealer Arbeitsplatz“, findet die Orgelbauerin.
Ihre Beharrlichkeit, mit dem sie an ihrem Traumberuf festgehalten hat, begeisterte die RheumaPreis-Jury, die der Orgelbauerin den RheumaPreis 2011 verlieh. „Mit dem richtigen Arzt, Verständnis und Unterstützung durch Familie, Freunde und einem guten Arbeitsumfeld ist es möglich, ein normales Leben zu führen“, weiß Elke Kasper. Anderen möchte sie auf den Weg geben, sich nicht unterkriegen zu lassen, und persönliche wie berufliche Ziele weiter zu verfolgen:
„Es gibt immer eine Lösung.“
Für die Zukunft wünscht sich Elke Kasper vor allem, dass es ihr gesundheitlich weiterhin so gut geht, wie momentan. Mit ihrem Gewinn hat sie schon Pläne: „Mein Mann und ich haben uns ein älteres, renovierungsbedürftiges Häuschen zugelegt, da gibt es noch viel zu tun“ – Dank der Energie der 33-Jährigen wird sich dieses sicher bald in ein Schmuckstück verwandeln.