Entzündlich-rheumatische Erkrankungen betreffen häufig den Bewegungsapparat. Langes Sitzen oder Stehen kann für die Betroffenen daher sehr belastend oder gar unmöglich sein. Auch Tätigkeiten, die mit dem Heben oder Tragen schwerer Lasten oder mit Vibrationen verbunden sind, können zu starken Beschwerden führen und für Rheumapatienten ausgeschlossen sein. In vielen Fällen ist es jedoch möglich, die Arbeitsabläufe durch technische Hilfsmittel so zu erleichtern oder den Arbeitsplatz so umzugestalten, dass die Betroffenen weiter in ihrem vertrauten Bereich tätig sein können.
Stuhl ist nicht gleich Stuhl
Gerade Büroarbeitsplätze lassen sich relativ leicht so einrichten, dass sie den Bedürfnissen von Menschen mit Rheuma gerecht werden und eine Tätigkeit ohne große Einschränkungen ermöglichen. Den wichtigsten Beitrag hierzu leistet eine ergonomische Ausstattung, die die Gelenke schont und vielfältige Arbeitspositionen erlaubt. Zur Grundausstattung sollte heute ein ergonomischer Bürostuhl zählen, der den Rücken entlastet, individuell einstellbar ist und – etwa durch Rollen, Federung und eine drehbare Sitzfläche – dynamisches Sitzen ermöglicht. Auch orthopädische Keilkissen oder Sitzbälle können dazu beitragen, Fehlhaltungen beim Sitzen zu verhindern und den Bewegungsspielraum zu erhöhen.
Warum nicht auch mal im Stehen arbeiten?
Auch wenn der Arbeitsplatz ergonomisch angepasst ist, entsteht nach langem Sitzen häufig der Wunsch, sich die Beine zu vertreten. Diesem Impuls sollten Menschen mit Rheuma unbedingt nachgeben! Wer jedoch den Arbeitsprozess hierfür nur schlecht unterbrechen kann oder möchte, kann von einem Stehpult oder einem höhenverstellbaren Schreibtisch profitieren. Er erlaubt es, ohne großen Zeitverlust in die stehende Position zu wechseln. Gerade in Kombination mit einer flexiblen Stehhilfe bietet eine erhöhte Arbeitsfläche vielfältige Möglichkeiten, die Arbeitshaltung zu variieren und einseitige Belastungen zu vermeiden. Auch bei vorwiegend stehenden Tätigkeiten – etwa bei Kassierer/innen – können Stehstühle oder Stehhilfen dazu beitragen, die Beine zu entlasten.
Kleine Helfer in Beruf und Alltag
Je nach Art der Einschränkungen und Beschwerden gibt es eine Vielzahl weiterer Hilfen, die körperliche Beanspruchungen vermindern und den Arbeitsalltag von Betroffenen erleichtern können. Gegen die Überlastung der Hände stehen ergonomische Computertastaturen oder die für die aufrechte Handhaltung entwickelte Vertikalmaus zur Verfügung, auch beidhändig bedienbare Elemente wie Trackpads oder Rollermäuse können dazu beitragen, dass nicht eine Hand die Hauptlast der Computerarbeit tragen muss. Greif-, Hebe- und Traghilfen sowie elektronische Locher oder Heftgeräte können den Kraftaufwand bei Routinetätigkeiten verringern. Für Vieltelefonierer können auch Headsets oder Freisprechanlagen wichtig sein, die einer Verspannung der Nacken- und Schultermuskulatur entgegenwirken.