RheumaPreis 2017

Im Folgenden stellen wir Ihnen die aktuellen sowie die Preisträger der vergangenen Jahre vor. Klicken Sie auf die Jahreszahl oder die Person, um mehr über unsere Preisträger zu erfahren.

Udo Lücke

Udo Lücke und GLS Bank

„Anzeichen einer Rheuma-Erkrankung gab es im Grunde schon recht früh“, erinnert sich Udo Lücke an häufige Schmerzen im Hüftbereich seit der Kindheit. Als junger Mann plagten ihn starke Rückenschmerzen, ständige Probleme mit dem Ischias und der „klassische Hexenschuss“ setzte ihn immer öfter außer Gefecht. „Dass ich an Rheuma erkrankt sein könnte, wurde aus medizinischer Sicht in all den Jahren aber überhaupt nicht in Betracht gezogen“, erzählt der 59-Jährige aus Marl bei Gelsenkirchen.

Das ändert sich schlagartig, als Udo Lücke im Alter von 41 Jahren aufgrund einer Schuppenflechte eine Rehabilitationsmaßnahme in Anspruch nimmt und in der Klinik erstmals die Diagnose Rheuma im Raum steht. Anschließende Untersuchungen beim Rheumatologen bestätigen schließlich den Verdacht der Reha-Mediziner: Udo Lücke leidet an Morbus Bechterew, Rheumatoider Arthritis und Psoriasis-Arthritis. „Mit 41 Jahren musste ich mein Leben noch einmal komplett auf den Kopf stellen, aber ich war froh, endlich eine Diagnose für meine körperlichen Beschwerden zu haben“, erzählt der Bankkaufmann. 

Der Lendenwirbel- und Halswirbelbereich bereiten zu diesem Zeitpunkt große Probleme und die Verknöcherung der Iliosakralgelenke ist bereits weit fortgeschritten, die Entzündungswerte der Blutuntersuchungen extrem hoch. Eine deutliche Verbesserung des gesundheitlichen Zustands bewirkt erst der Einsatz von TNF-Alpha-Blockern, die Udo Lücke nun schon seit 13 Jahren kontinuierlich einnimmt und gut verträgt. Dank der medikamentösen Therapie kann er sein Leben weitestgehend normal und relativ schmerzfrei gestalten und seinen Beruf mit Freude ausüben. „Den Kopf in den Sand stecken wäre für mich niemals infrage gekommen“, sagt Udo Lücke, „ich habe mich mit der Diagnose recht schnell abgefunden und nach vorne geschaut.“ Sein Motto: „Ich bin zwar körperlich nicht ganz so fit, aber meine geistige Fitness ist ungebrochen.“

„Mitleid ist im Umgang mit chronisch Erkrankten der völlig falsche Weg“

Gegenüber dem Arbeitgeber hat der Referent für Zahlungsverkehr nie einen Hehl aus der Krankheit gemacht. Im Gegenteil: „Als ich mich vor drei Jahren noch einmal beruflich neu orientieren wollte, war für mich relativ klar, meine Rheuma-Erkrankung nicht verheimlichen zu wollen.“ Bei der GLS Bank in Bochum findet Udo Lücke perfekte Bedingungen: Die Arbeitsplätze der Mitarbeiter sind elektrisch höhenverstellbar und bedarfsgerecht mit ergonomischen Stühlen, Tastaturen und auf Anforderung auch mit vertikalen PC-Mäusen ausgestattet. Im Rahmen betriebsärztlicher Maßnahmen finden präventive Schulungen statt, die den Fokus auf das gesundheitsgerechte und dynamische Sitzen am Arbeitsplatz legen. Im betriebseigenen Restaurant findet Udo Lücke eine Menüauswahl mit biologischen und regionalen Produkten und wird somit einer vitaminreichen und fettarmen Ernährung gerecht, die für Rheuma-Patienten wichtig ist. Das bestehende Gesundheitsmanagement mit einer Rückenschule und Angeboten zu Massage und Physiotherapie wird von der GLS Bank fortlaufend erweitert und jedem Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. „Ich hatte nie das Gefühl, mit meiner Rheuma-Erkrankung eine Belastung zu sein, und erfahre von Kollegen und Vorgesetzten viel Zuspruch und Unterstützung“, sagt Udo Lücke. Am Arbeitsplatz hat der leidenschaftliche Hobbykoch von Beginn an offen über seine Krankheit gesprochen und somit ein Klima der Normalität geschaffen. „Das ist wichtig, um sich nicht zu sehr auf die Krankheit zu fokussieren“, sagt Udo Lücke, „Mitleid ist im Umgang mit chronisch Kranken der völlig falsche Weg.“. 

Eine Einstellung, die auch der Arbeitgeber teilt: „Zu unseren Grundwerten gehört es, den Menschen in seiner Gesamtheit aus Körper, Geist und Seele in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen. Unser Ziel ist es, diese Haltung in die Gestaltung unserer Betriebs- und Führungskultur sowie unserer Arbeitsplätze zu integrieren“, betont Johannes Prahl, Leiter der Mitarbeiterentwicklung der GLS Bank. Die GLS Bank betrachtet das Thema Gesundheit daher in Verbindung mit dem Privat- und Berufsleben und geht flexibel auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein.
„Ich fühle mich an meinem Arbeitsplatz rundum wohl und auch an körperlich schlechteren Tagen hilft mir meine Berufstätigkeit sehr“, erzählt Udo Lücke. „Resignation und Selbstmitleid haben in meinem Leben definitiv keinen Platz und ich bin dankbar, trotz der Erkrankung aktiv am Leben teilhaben zu können“, betont er. In seiner Freizeit erkundet Udo Lücke gerne andere Länder – am liebsten den Westen der USA. „Die weite Landschaft, der unendliche Himmel und die intensiven Farbtöne sind wunderbar und für mich immer wieder beeindruckend“, sagt Udo Lücke. Mit der richtigen Vorbereitung und sorgfältigen Planung sind auch Fernreisen für den Preisträger kein Problem. Wichtig für das Wohlergehen sind jedoch auch Ruhephasen, die Udo Lücke in stressigen Phasen konsequent einplant und sich bewusst gönnt. „Das richtige Maß an Entspannung ist unerlässlich, um mit einer chronischen Erkrankung körperlich und seelisch in der Balance zu bleiben“, betont Udo Lücke. Dabei hilft ein spannendes Buch, zu dem Udo Lücke nach Feierabend gerne greift. 

Juliane Rikirsch

Juliane Rikirsch und XUITS

Als die körperlichen Symptome auftreten, ist Juliane Rikirsch ein Kind: Jeden Morgen quält sich das junge Mädchen aus dem Bett, versucht mit einer auffälligen Schonhaltung die Gliederschmerzen zu kompensieren und kann Finger und Hände kaum noch bewegen. Beim Laufen und Herumtoben schmerzen schon nach kurzen Distanzen die Sprunggelenke. Flaschen aufdrehen oder Schnürsenkel binden sind unmöglich. Es beginnt ein Untersuchungsmarathon, denn das Blutbild zeigt zunächst keinen Rheumafaktor. In einer Kinderfachklinik wird aus dem medizinischen Verdacht schließlich eine konkrete Diagnose: Juliane Rikirsch leidet an Rheumatoider Polyarthritis, einer schweren Form der Entzündung an den Gelenken. „Damals war ich gerade mal zehn Jahre alt und hatte überhaupt keine Vorstellung, welche Auswirkungen die Erkrankung auf mein Leben haben wird“, erzählt die 30-Jährige.

Juliane Rikirsch hat sich trotz der chronischen Krankheit nicht davon abbringen lassen, persönlich und beruflich ihren Weg zu gehen und ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen. Mit 15 Jahren entdeckt sie trotz des körperlichen Handicaps die Handarbeit für sich und beschließt, in der Modebranche tätig zu werden. Hartnäckig folgt sie ihrem Berufswunsch, schließt erfolgreich eine Ausbildung zur Bekleidungstechnischen Assistentin ab und absolviert an einem Berufskolleg für Mode und Bekleidung nahtlos den Abschluss zur Modedesignerin. „Rheuma ist alles andere als ein Zuckerschlecken, aber ich wollte der Erkrankung um keinen Preis zu viel Macht über mich und mein Leben geben“, erzählt die junge Frau, die in Biedenkopf aufgewachsen ist. Früh hat sie zu akzeptieren gelernt, dass es mal schlechte und mal gute Tage gibt. Juliane Rikirsch konzentriert sich auf die beschwerdefreien und guten Phasen und überwindet mit dieser positiven Lebenseinstellung Durststrecken, in denen die körperlichen Symptome ihren Tribut fordern. Zu schaffen machen ihr an solchen Tagen Schwellungen und Schmerzen der Finger- und Handgelenke mit Bewegungseinschränkungen, eine beginnende Bajonettstellung der Hände sowie anfängliche Rhizarthrose in beiden Daumensattelgelenken. 

Umso glücklicher ist sie, dass sie in Frankfurt einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz gefunden hat, der kein stundenlanges Sitzen am Computer verlangt. „Ich habe sozusagen meinen Traumjob gefunden und bin in der glücklichen Lage, einen verständnisvollen Vorgesetzten und ein kollegiales Team um mich zu haben“, erzählt Juliane Rikirsch. Seit vier Jahren arbeitet sie als Fachberaterin für Herrenmaßkonfektionen bei der XUITS GmbH, einem renommierten Unternehmen, das sich auf den Verkauf von maßgefertigter Herrenbekleidung spezialisiert hat. Ihre Tätigkeiten sind vielseitig und reichen vom Verkauf über die individuelle Kundenberatung bis zur detaillierten Absprache mit der Schneiderei. „Ein stundenlanges Sitzen am Schreibtisch würde ich körperlich nicht schaffen“, sagt Juliane Rikirsch, „die Abwechslung der unterschiedlichen Aufgaben ist perfekt für meine Erkrankung.“ Kollegen unterstützen und wertschätzen sie: „Wenn ich mal etwas Schweres heben muss, ist sofort jemand zur Stelle und hilft“, weiß sie das verständnisvolle Klima am Arbeitsplatz zu schätzen. 

Als es ihr im vergangenen Jahr körperlich nicht so gut geht und Juliane Rikirsch im Winter das drängende Gefühl hat, nach längerer Stressphase mal eine Pause in Anspruch nehmen zu müssen, willigt der Vorgesetzte sofort ein und gibt ihr eine dreimonatige Auszeit zum Regenerieren. „Mein großes Glück ist, dass ich offen über meine Erkrankung sprechen kann und mich nicht scheuen muss, auch mal einen Schritt kürzerzutreten, wenn es erforderlich ist“, sagt sie. So hat sie auf eigenen Wunsch ihre Vollzeitstelle auf 32 Wochenstunden verkürzt und ihre Arbeitszeiten komprimiert. „Ruheinseln sind wichtig, um die Signale des Körpers rechtzeitig zu erkennen und für Erholung zu sorgen“, weiß die modebewusste Frau aus eigener Erfahrung. Hier helfen ausreichende körperliche Bewegung und sportliche Aktivitäten sowie gesunde, ausgewogene Ernährung. Juliane Rikirsch ist dankbar, bei ihrem Vorgesetzten auf offenes Gehör zu stoßen und gemeinsam nach Verbesserungsmöglichkeiten für die Ausgestaltung ihres Arbeitsplatzes zu suchen. 
Für die Geschäftsleitung der XUITS GmbH ist das eine Selbstverständlichkeit: „Als Arbeitgeber möchte ich meine Mitarbeiter möglichst effizient und nachhaltig einsetzen. Dazu muss jeder Mitarbeiter seine individuellen Stärken möglichst voll ausspielen können, ohne dass persönliche Einschränkungen dabei im Weg stehen“, betont Gründer und Geschäftsführer Benjamin Pfab. Rheumatische Erkrankungen sind eine solche Einschränkung. „Die Beseitigung der Ursachen, die Linderung der Beschwerden und die Rücksichtnahme auf die Erkrankung im Alltag sorgen dafür, dass auch Mitarbeiter mit einer solchen Erkrankung hervorragende und zuverlässige Leistungsträger im Unternehmen sein können“, sagt Pfab.

„Ich habe mich nie als Opfer meiner Rheuma-Erkrankung gesehen und komme im Alltag gut zurecht“, erzählt Juliane Rikirsch. Sie ist fest davon überzeugt:

„Je positiver meine Grundgedanken sind, umso besser kommen Körper und Seele mit einer chronischen Erkrankung klar.“

Kazal Yasen

Kazal Yasen und AWO Schleswig-Holstein

Mit dem Schicksal zu hadern käme Kazal Yasen nie in den Sinn: „Selbstmitleid ist kein guter Ratgeber, um glücklich zu sein“, sagt die gebürtige Kurdin. Die 54-Jährige weiß, wovon sie spricht: Vor mehr als 20 Jahren musste sie während des Bürgerkriegs die kurdische Heimat im Irak verlassen und blickte einer ungewissen Zukunft entgegen. „Das war eine harte Zeit“, erinnert sich Kazal Yasen, „aber ich war überzeugt, wieder ein glückliches Leben führen zu können.“ Mit ihren drei Kindern fand sie in Tornesch in Schleswig-Holstein ein neues Zuhause.

Mit einer enormen Willensstärke und einem klaren Blick für das Wesentliche meistert sie im Jahr 2010 erneut eine schwere Lebenskrise – obwohl ihr die Diagnose Rheumatoide Arthritis zunächst den Boden unter den Füßen wegreißt. „Meine Knie waren plötzlich wie zwei dicke Bälle angeschwollen und ich konnte meine Beine vor Schmerzen nicht mehr bewegen“, erinnert sich Kazal Yasen. Treppenstufen sind unmöglich zu bewältigen, jede Bewegung bereitet Höllenqualen. Im Krankenhaus ist sie auf den Rollstuhl angewiesen – eine Erfahrung, die sie psychisch stark mitnimmt. Es folgt eine Antibiotikatherapie und nach zweiwöchigem Krankenhausaufenthalt wird sie ohne Befund entlassen. Doch bereits zwei Wochen später kommen die unerträglichen Schmerzen zurück. Kein Schritt ist mehr möglich. Kazal Yasen wird mit Verdacht auf Rheuma ins Klinikum Bad Bramstedt eingewiesen. Nach unzähligen Untersuchungen dann die Gewissheit: Rheumatoide Arthritis.

„Trotz der Diagnose war ich erleichtert, denn meine Schmerzen, unter denen ich seit Jahren litt, hatten endlich einen Namen“, erinnert sie sich. Da ihre akademische Hochschulausbildung für das Bankwesen in Deutschland nicht anerkannt werden konnte, musste Kazal Yasen den Lebensunterhalt für sich und ihre drei Kinder als Zimmermädchen und später im Küchenbetrieb eines renommierten Hotels verdienen. Die immer wiederkehrenden Schmerzen, unter denen sie in den Gliedern, im Rücken und an den Händen litt, hatte sie bis zum Zeitpunkt des körperlichen Zusammenbruchs auf die starken physischen Belastungen des Jobs bezogen. Als die Ärzte eine komplette Arbeitsunfähigkeit attestieren, bricht für Kazal Yasen eine Welt zusammen. „Ich hatte Angst vor den chronischen Schmerzen und vor einem Leben im Rollstuhl, aber am schlimmsten war die Vorstellung, nicht mehr arbeiten zu können und finanziell abhängig zu sein“, erzählt sie.

Mit der Diagnose fällt Kazal Yasen in ein emotionales Loch, vergräbt sich in ihrem Kummer und gerät in die Isolation. Ein Zustand, den sie jedoch bald als unerträglich empfindet und aus eigener Kraft ändern will. Sie beginnt, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen. „Ich stellte meine Ernährung auf eine vitaminreiche, fett- und zuckerfreie Kost um, hörte mit dem Rauchen auf und bewegte mich viel in der freien Natur, anstatt lethargisch im Bett zu liegen. Mein Zustand änderte sich schlagartig und ich fühlte, dass ich die Kontrolle über mein Leben zurückgewann“, sagt sie. Um wieder unter Menschen zu kommen und nicht untätig zu Hause zu sitzen, hilft Kazal Yasen mehrmals in der Woche ehrenamtlich bei einer gemeinnützigen Initiative. Ein Glücksgriff, denn hier lernt die tatkräftige Frau ihren heutigen Arbeitgeber kennen.

Die Arbeiterwohlfahrt e.V. (AWO) Schleswig-Holstein gGmbH ist sofort von ihrer Persönlichkeit begeistert und bietet ihr für die Betreuung von Grundschülern eine Stelle als pädagogische Assistentin an. „Zunächst war ich skeptisch, ob ich einen 20-Stunden-Job körperlich schaffe, aber ich fühlte mich nach der langen Arbeitslosigkeit endlich wieder gefordert“, sagt Kazal Yasen. Sie macht ihren Job so gut, dass die AWO ihr eine feste 30-Stunden-Tätigkeit als Sprachvermittlerin und pädagogische Assistentin für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund anbietet. Heute begleitet sie geflohene Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung des Alltags, fungiert als Dolmetscherin und ist Ansprechpartnerin für alle Fragen.

Ihre Rheuma-Erkrankung verschweigt sie zunächst und offenbart sich einer Kollegin, als sie nicht in der Lage ist, etwas Schweres zu heben. Die Reaktion überrascht Kazal Yasen, denn statt der befürchteten Ablehnung erfährt sie von Kollegen und Vorgesetzten vollstes Verständnis. „Meine Kollegen übernehmen für mich schwere Tätigkeiten wie Heben oder Tragen. Im Gegenzug bin ich zuständig für Aufgaben, die keine körperliche Belastung erfordern“, ist sie dankbar. Sie fühlt sich trotz ihrer Rheuma-Erkrankung als vollwertige Mitarbeiterin akzeptiert und schätzt das vertrauensvolle, menschliche Miteinander. „Ich möchte allen Rheuma-Patienten Mut machen, sich nicht zu verstecken, sondern ehrlich mit der Krankheit umzugehen“, appelliert Kazal Yasen. „Nur so können Kollegen verstehen, was eine Rheuma-Erkrankung bedeutet.“ Ihr Motto: „Ich konzentriere mich auf meine eigenen Stärken und Kompetenzen und fokussiere mich nicht auf meine Krankheit.“

Eine Lebenshaltung, die auch dem Arbeitgeber größten Respekt abverlangt. „Mit ihrer Rheuma-Erkrankung geht Kazal Yasen sehr offen um. Das ermöglicht uns, Aufgaben individuell ihrer aktuellen Belastbarkeit anzupassen“, sagt Markus Kleinwort, Bereichsleitung Wohngruppen und umA-Betreuung (unbegleitete minderjährige Ausländer) der Jugend- und Familienhilfe Region Süd-West bei der AWO Schleswig-Holstein gGmbH. „Gerade für unsere Klienten aus der stationären Jugendhilfe ist sie ein lehrendes Beispiel, trotz einer gesundheitlichen Einschränkung eine berufliche Teilhabe ausüben zu können“, so Kleinwort. Das Unternehmen verfügt über eine Betriebsvereinbarung zur Gesundheitsförderung, in der unterstützende Maßnahmen und Abläufe festgeschrieben sind. So trage das physische, psychische und soziale Wohlempfinden wesentlich zu einer guten Zufriedenheit am Arbeitsplatz bei und sei der Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens.

„Ich bin sehr dankbar für meinen Weg, auch wenn er beschwerlich war“, sagt Kazal Yasen, „denn ich habe gelernt, dass die Krankheit zwar zu mir gehört, aber nicht meine Persönlichkeit definiert.“